Eine Delegation des Kulturvereins h{art}egg besuchte auch 2024 auf meine Anregung hin wieder unsere Freunde in Vranov nad Dyjí.
Am 28.September begleitete der Fotograf Wolfgang Hanousek (sein Bericht erschien in der NÖN) und der BGM der Stadtgemeinde Hardegg, Fritz Schechtner, unsere Delegation. Leider war Ludomír Vedra, der BGM von Vranov, verhindert. Der gute Kontakt zu unseren tschechischen Nachbarn war mir immer sehr wichtig. Die Freundschaft mit Alena Horna, die regelmäßig zu unseren Vernissagen nach Hardegg kommt, und ihrem Mann, dem bekannte Künstler Jiří Ryšavý, besteht – anfangs durch meine grenzübergreifenden Schulprojekte – nun seit 20 Jahren. Jiří hat schon bei uns in Hardegg ausgestellt und ich freute mich, dass er mir diesmal ein kleines Bild schenkte.
https://www.noen.at/hollabrunn/schwesterstaedte-galerie-hardegg-besuchte-kuenstler-ji-ryav-in-vranov-442417012
Mein Fotoalbum
https://photos.app.goo.gl/6idRTGHRjaJYiwtB9
Jiří Ryšavý
wurde am 27. Januar 1942 in Újezdec bei Prerova geboren.
Mit 14 Jahren begann er eine Lehre im Eisenwerk Vitkovice. Seine Lust am künstlerischen Schaffen führt ihn jedoch zu verschiedenen Kunstkursen, wo er sich zuerst der Darstellung von Porträts und Figuren widmet. An den Universitäten der Bildenden Künste in Bratislava und Brünn freut er sich unter der Anleitung erfahrener Kollegen zu diskutieren und praktisch zu experimentieren.Seit 1970 stellt er seine Werke in Gruppenausstellungen aus, die erste Einzelausstellung wird ein Jahr später in der Eingangshalle des Druzba-Kinos in Brünn organisiert. 1973 störte eine ideologisch motivierte Kritik jedoch die weitere Entwicklung seines Werks, so dass er die bildende Kunst für fast 20 Jahre aufgibt. Während dieser Zeit arbeitet er als Chemiker und betreibt aktiv Kanufahren, Drachenfliegen und Radfahren.
Maßgeblichen Anteil an der Rückkehr zur Kunst hatte der Maler Petr Markulcek. 1993 wurde Jiří Ryšavý Mitglied des Verbandes bildender Künstler von Olomouc und beteiligte sich an den zahlreichen Ausstellungsaktivitäten dieses Vereins.Sein Umzug im Jahr 2007 nach Vranov nad Dyjí, der Landschaft der Jugend seiner Frau Alena, hatte einen bedeutenden Einfluss auf sein Schaffen. Die Farben seiner Palette veränderten sich und er lockerte die Enge der gemalten Formen. Seine Gemälde wirken heute auf den ersten Blick abstrakt. Wenn wir jedoch seine Entwicklung betrachten, erkennen wir, dass es sich um eine Stilisierung der Natur in Form und Farbe handelt – eine freie Landschaft, aus der Perspektive eines Fliegers betrachtet, oder im Gegenteil den Mikrokosmos, dessen Details seine Aufmerksamkeit erregten und ihn mit ihrer Vielfalt überraschten.
Die auf Streifzüge durch die Natur erhaltenen Eindrücke setzt er in seinen Gemälden um.
Die Suche und Entdeckung einer ausgewogenen Komposition – das Hinzufügen und Entfernen von Ebenen, Linien und Gesten – ist eine Art Hauptmotiv. Dem Werk haftet etwas Erdiges und Modellhaftes an, im Gegensatz zum Gesamtton des Gemäldes, der den Eindruck eines flächigen und malerischen Ausdrucks erweckt, ohne den Versuch einer illusorischen Darstellung der Realität. Beim Malen geht es Jiří Ryšavý um den Versuch, das Wesentliche des Gesehenen darzustellen, wie es bei den ersten Pionieren der abstrakten Malerei der Fall war, und gleichzeitig um die Erfahrungen, die er in der Kommunikation mit der Natur sammelt. Wenn wir diese Bilder genau betrachten, erhalten wir ein Selbstporträt des Künstlers – das Bild eines offenen, freundlichen, aber auch konzentrierten Menschen, der sich von der Schönheit um ihn herum begeistern lässt. Mit Schönheit, die er wie Juwelen in der Schatzkammer seiner Seele aufbewahrt, um sie dann aufzuzeichnen und anderen anzubieten.
(gekürzter Auszug aus: M.Sc. et Mgr. Jan Buchta, Ph.D., Kunstgalerie in Hodonin)