Am 12. 2. ging die Einladung an die Aquarellmalgruppe bei einer Neuauflage von kreativ@home mitzumachen.
Um uns auf die heurige Malsaison einzustimmen solange das Wetter fürs Malen im Freien noch zu kalt ist, wollen wir – voraussichtlich bis Mai – verschiedene Malstile »ausprobieren«!
Dies war die 1. (eigentlich seit dem Anfang gerechnet schon 25.) Aufgabe:
»Wähle ein eigenes Bild der letzten Jahre als Motiv und gestalte es folgender Kunstrichtung entsprechend neu: Abstrakt, Stilrichtung: Konzeptionelle Kunst, Stilrichtung: Color Charts.«
Dazu gab es 4 Werke (1 Gerhard Richter, 3 Paul Klee) als Anregung.
5 MalerInnen schickten mir ihre Bilder: Dana (mit ihrer Tochter Alžběta), Barbara, Sirgrid und Michael sowie Gerti. Helena, Marianne, Christina, Brigitta und Dieter hatten diesmal keine Zeit; von einigen bekam ich leider keine Antwort.
Das erste Mail erhielt ich von Dana aus Znaim. Sie nahm eines ihrer Landschaftsaquarelle (»Blick auf die Thaya von Králův stolec«) als Vorlage und gestaltete aus den darin verwendeten Farbtonabstufungen ihr Color Chart, das auch den Aufbau der Landschaft widerspiegelt. Ufer, Fluss, Berge und Himmel sind gut erkennbar. Ihre 6-jährige Tochter ließ sich davon für ihr Kästchen-Bild inspirieren, das ich diesmal als Titelbild gewählt habe.
Auch Barbara ging von einem Landschaftsbild aus, die Retzer Windmühle hatte sie einmal an einem unserer Ma(h)lzeit-Treffen aufs Papier gebannt. Auch sie hat das Motiv abstrahiert, allerdings realistischer. Mich erstaunte, dass diese 2. Version eine viel größere Tiefenwirkung hat, der Blick wird förmlich in das Bild hineingezogen. Ich empfinde es als gute Anregung, bevor man beginnt, eine Motiv im Freien zu malen, eine solch abstrahierte Skizze anzufertigen, um die Proportionen und die wesentlichen Farben festzulegen.
Sigrid hatte sich letzten Herbst in Hardegg an der Thaya den Malhocker vorgenommen. Aus der zart colorierten Zeichnung ist nun ein ausdruckstarkes, collageartiges Werk entstanden, mit kräftigen Konturen, das ich mir sehr gut als großes buntes Wandbild vorstellen kann – gebaut aus Keramikscherben und Mosaiksteinen. Michael und sie haben ihre Bilder übrigens im Schiurlaub angefertigt 😉 sie hatten zum Glück Farbstifte und Tuschestifte mit dabei (auch das sei allen empfohlen: auch mal anderes Material verwenden, Stifte sollte man immer dabei haben!)
Michael hat ein zuerst 10kg-Gewicht (in Verwendung als Türstopper im Hotel) gezeichnet, und dann mit bunten Buntstiftschraffuren das Motiv »faschingsmäßig« verfremdet!
Gerti hat sich eine schwierige Lösung vorgenommen: aus ihrer schönen »chinesisch« anmutenden Flusslandschaft hat sie versucht all die verschiedenen zarten Töne zu extrahieren, Grau-grün-gelb und ein wenig Komplimentär-violett. Als Hilfe hat sie zuerst einen Raster gezeichnet. Die Flächen aber hat sie nicht exakt mit den Farben gefüllt und das raue Papier verstärkt die Wirkung der Nebelstimmung, durch die links oben die Sonne drängt.
Selber habe ich aus meinen Bildern ein Zitronenstillleben ausgesucht und es – ein wenig frei interpretiert – abstrahiert. Neben Aquarellfarben habe ich (für die rauen Stellen) auch AquaBriques verwendet. Man kann sie wie Kreiden einsetzen, sie lassen sich aber auch vermalen wie manche Buntstifte.
Die Galerie zeigt die große Vielfalt unserer farbigen und stilistischen Interpretationen, ich hoffe, sie gefällt euch auch so gut, wie mir!
Hier folgt nun die neue Aufgabe für unsere nächste Folge kreativ@home’22_26
Es ist eine Weiterentwicklung unserer letzten Maltechnik. Wir wollen die Farbflächen durch das enge Nebeneinandersetzen von Farbpunkten erzielen, wie es die Pointillisten gemacht haben.
2. Kunstrichtung »Pointillismus«
Der Pointillismus entwickelte am Ende des Impressionismus in den späten 1880er Jahren. Sein Begründer war Georges Seurat (1859-91), siehe Abbildung Hafen und 3 Ausschnitte aus Bildern.
In dieser Maltechnik werden sehr kleine, deutliche Punkte nebeneinander gesetzt. Wie bei einem Mosaik – oder bei einem Druck aus den Farben Y (yellow), C (cyan) und M (magenta) – mischen sich die Farben erst aus der Ferne gesehen im Aug des Betrachters. Der Ton einer gelbe Farbfläche ändert sich nicht durchs Mischen der Farben, sondern, indem zB. mehr blaue oder rote Punkte zwischen die gelben eingefügt werden.
Malt am besten mit einem kleinen Rundpinsel nicht naß, sondern ziemlich trocken – die möglichst reinen Farben sollten nicht ineinander fließen. Und wählt diesmal ein kleineres Format, damit ihr beim »Tupfen« nicht die Geduld verliert 😉 natürlich könnt ihr auch mit Farb- oder Filzstiften arbeiten.
Verwendet als Vorlage wieder ein eigenes Bild oder ein Foto mit einer einfachen Komposition.
Sendet mir eure beiden Bilder (das ursprüngliche und das neue), innerhalb der nächsten 2 Wochen, also bis spätestens 19. 3., per Mail (bitte im Betreff: kreativ@home eintragen). Weiter geht es dann wie immer … 😉
Bedenkt bitte, dass ich für die Bilderbearbeitung und den Text Zeit benötige.
Ich möchte den Rückblick und die 3. Aufgabe bis Ende Märzwoche auf die Website stellen!
Ich freue mich wieder auf eure zahlreiche Beteiligung!