Die Aufgabe lautete diesmal in Fortsetzung unserer »Stilkunde«:
»Male ein Bild im Stil des Post-Impressionismus – mit oder ohne Vorlage.«
2 Spätwerke von Vincent van Gogh waren als Anregung gedacht.
Antworten mit schönen Bildern kamen von Barbara, Ursula, Brigitta, Dieter, Dana und Gerti; Grete und ich malten wieder gemeinsam in Hofern.
Barbara, der diese Art zum Malen besonders liegt, hat das Schönbrunner Palmenhaus ausdrucksstark zu Papier gebracht. Sie hatte vor Ort eine Bleistiftskizze angefertigt, zuhause ist dann das Bild entstanden, an Licht/Schatten erinnerte sie ein wenig ein Handyfoto.
Außerdem hat sie das Foto eines Seidentuchs geschickt mit der Anmerkung, dass »es auch gut zum Thema passt« – dem ich nur zustimmen kann – voll Begeisterung über die Vielfalt der Formen und Farben. Diese farbige Pracht vermittelt das pralle Leben eines sonnigen Frühlingsmorgen!
Marlene hatte leider zu viel zu tun.
Ursula hat ihr Bild nach einer Skizze von 2019 gemalt: den Teich im botanischen Garten von Combrit in der Bretagne. Sehr schön, wie der dunkle Teich geheimnisvoll, umrundet von Büschen und Bäumen, inmitten der trockenen Wiesen (oder Kornfelder?) liegt.
Ganz der vincent’schen Manier entsprechend hat Ursula mit flotten Strichen die südliche Stimmung der bretonischen Landschaft eingefangen. Sogar das Meer kann man in der Ferne erahnen!
Brigitta war auf Kur und hatte nur wenig Malmaterial mit, und sie befürchtete, dass ihre Van Gogh Anspielung zu plump wäre. Aber im Gegenteil! Ich finde es drückt toll die Gefühle aus, die man bei einem Kuraufenthalt verspürt – der Aufbruch, das sich auf den Weg machen. Die bedrohlichen Bäume werden einfach weggebogen, nichts hält mehr zurück! Insofern ist dieses Bild vom Stil her schon im Expressionismus gelandet! Es erinnerte mich auch an Edward Munch – allerdings im positiven Sinn!
Dieter versuchte sich an einem Selbstporträt und schrieb dazu: »Ich bin nicht ganz zufrieden.« Das Ergebnis ist jedoch sehr überzeugend. Die Pinselstriche im Pullover sind ohne jede Hemmung gemalt und wirken sehr lebendig, eine wenig davon hätte dem Bart gut getan, denn die dünnen Bleistiftstriche wirken etwas unsicher (wie er sich wohl gefühlt hat), aber Mund und Augen drücken viel Kraft und Zuversicht aus. Der Blick exakt von vorne auf den Kappenrand ist etwas unglücklich gewählt, besser wäre es, den Schirm ein wenig von unten oder von oben zu sehen.
Dana schickte ihren »Versuch eines Bildes mit Temperafarben«. Sie hat »unseren neuen Sessel porträtiert (in dem ich jetzt so gern sitze)« – und das ist ihr großartig geglückt! Die Farben waren gut gewählt, sie eignen sich besser für diesen Malstil als (allzu flüssige) Aquarellfarben. Begeistert bin ich wieder von der Komposition ihres Bildes, sie hat ein großes Talent dafür, Dinge die sie darstellt, gut im Format zu platzieren. Wie der Tisch im Vordergrund mit der kleinen Tasse (deren Farbe mit dem Hintergrund korrespondiert) die Augen raffiniert zum Sessel lenkt, wo das wärmende Tuch über der Lehne schon die Entspannung vorwegnimmt, die man sofort empfindet, wenn man in den Sessel sinkt.
(Alžběta war leider krank und konnte nichts malen.)
Gerti hatte diesmal auch wieder Zeit mitzumachen, sie näherte sich dem Thema in 2 Schritten:
1. Sie nahm ein Bild als Vorlage, das sie für Ostern 2020 gemalt hatte (https://rosis.zeitvertrieb.net/kreativhome_20-rueckblick/) und übersetzte es in klare, abstrahierte Formen. Als ich ihr daraufhin schrieb »Thema verfehlt! 😉«, malte sie 2. ein neues Bild: Blühende Obstbäume auf einer Wiese.
Immer noch wunderschön duftig (also impressionistisch anmutend) – jedoch diesmal mit expressivem Pinselstrich und in kräftigeren Farben dargestellte Blüten und Vegetation am Boden!
Ein Kompromiss, weil sie in ihren Bildern »sowieso so nahe am Postimpressionsmus» ist, wie sie schreibt, und es deswegen in ihren Bildern zu wenig Kontrast gibt. Die Aufgabe wurde somit gut bewältigt und das Ergebnis ist überzeugend!
Ihr cool-plakatives Bild mit den beiden Häslein habe ich als Titelbild gewählt – schließlich feiern wir nun OSTERN!
Die letzten beiden Bilder entstanden bei meinem Besuch in Hofern. In Gretes Küche gab es Tulpen, die schon ihre Blütenblätter fallen ließen, dazu holte ich von draußen 2 Forsythienzweige.
Bei Grete in Hofern
Nach einer gemütlichen Jause bei Kaffee und Osterpinze begannen wir mit unseren Bildern: Grete mit Aquarellfarben, ich zuerst mit Aqua Brique Aquarellkreiden, die ich danach noch teilweise mit Wasser vermalte.
Grete begann den Blumenstrauß anfangs ein wenig zaghaft, dann jedoch (nach Aufmunterung 😉) wurde er – spontan und flott gemalt – zu einem leuchtenden Frühlingsgruß!
Da sie ihn als Ostergruß an Freunde und Familie verschicken will, habe ich zum Schluss »Frohe Ostern!« dazu geschrieben.
Und mit diesem Wunsch möchte ich mich heute von euch verabschieden!
Es gibt vorerst keine neue Aufgabe, da unser 1. reales Treffen ja schon vor der Tür steht!
Zur Erinnerung:
Am 23. und/oder 24. April freue ich mich, so viele von euch wie möglich in Pleissing begrüßen zu können! Nach dem kalten Osterwetter kommen dann hoffentlich wieder wärmere Tage!
Bis dahin die herzlichsten Grüße!
Nähere Infos und die folgenden 3 Termine (bis Juni) findet ihr unter dem Link Sommerprogramm’22